Der Eine

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Der Kult des Einen ist eine Religion, die erst seit relativ kurzer Zeit wieder auf Sosaria ihren Platz gefunden hat, auch wenn sie wohl so alt ist wie der Myrrdinkult, wenn nicht gar älter. Die heutige Form dieser Religion setzt sich aus drei Motivationen und Ansichten zusammen.


1. Der Eine, nicht Myrrdin, ist es, der den Menschen Frieden, Wohlstand und Glück bringt.


2. Myrrdin verübte aus Neid Verrat am Einen, um dessen Stellung als meistverehrter Gott einzunehmen (siehe unten). Aus diesem Grund müssen der Menschheit die Augen für die Niedertracht Myrrdins geöffnet werden, da auch sie sonst unweigerlich verraten werden wird. Dies geschieht vor allem durch Reden und Gespräche, in denen die niederträchtigen Spiele Myrrdins mit dem Schicksal der Menschen hervorgehoben werden.


3. Die Gläubigen sind bestrebt, Vergeltung für Myrrdins Verrat zu üben. Sie bekämpfen dabei nicht grundsätzlich Andersgläubige, sondern ausdrücklich die Kirche Myrrdins und deren Handlanger. Von dieser Motivation leitete sich bisher jeder Feldzug gegen den 4-Städtebund ab, wobei ausdrücklich die Kirche und nicht das Reich attackiert wurde. Der Kampf gegen die Kirche wird mit jedem verfügbaren Mittel geführt, da die Gefolgschaft des Einen durch jahrelange Verfolgung gezwungen sah, in der Wahl ihrer Mittel nicht wählerisch zu sein.


Auf Grund dieser Ansichten gilt der Glaube an den Einen im Reich als ketzerisch und wird rigoros durch die Inquisition verfolgt. Die Tatsache dass sich der Kult des Einen lange Zeit im Untergrund verbarg und wenig darüber nach Außen drang bewirkte, dass der Gemeinde Menschenopfer und Dämonenanbetung vorgeworfen werden, was jedoch beides nicht zutrifft. Die Kirche Myrrdins bestreitet bis heute, dass ein Gott wie der Eine überhaupt existiert, allenfalls in den Bleikammern der Inquisition dürften Belege dafür zu finden sein, dass diese Behauptung nicht ganz der Wahrheit entspricht.


Doch was als eher kleine Sekte began, wurde spätestens durch die Einnahme der Dämonenstadt Kelth'Azun zur ernsthaften Bedrohung für das Britannische Reich. Dieser Glaube wird vertreten durch die Gemeinschaft des Einen, die Tulaera I R’adicor’bratark, die die Triarchie von Kelth’Azun errichteten.



Aus: "Reminiscentia- Geschichte des Ordens"

1. Erinnerungen des Ialnaa bratarsa

Vielleicht wird es Zeit... Nein, ganz sicher ist es Zeit einen weiteren Schritt nach vorn zu tun. Wir haben nur diesen einen Weg, und lang genug haben wir uns ausgeruht. Doch wenn wir ihn voran schreiten wollen, müssen wir die Vergangenheit kennen, die immer mehr droht, in der Dunkelheit zu versinken. Darum will ich das, woran ich mich erinnern kann, nun hier niederlegen, um Euch die Augen zu öffnen für unsere Geschichte, für unsere Leiden, für jenen Verrat, der an Niedertracht alles übertraf was je davor und je danach gewesen ist.

Ich weiß nicht wie lang es her ist. Lange vor dem Mann, den man British nannte war es, noch viel länger vor den Reichen, die er vereinigte. Die Zeiten waren gut... friedlich und erfüllt. Kein Wunder, denn es waren zwei Götter, die sich um das Wohl der Menschen sorgten, Brüder, die sich gemeinsam dem Wohl ihres Volkes widmeten. Ihr werdet wissen welche Brüder gemeint sind, auch wenn sie heute verfeindet und aufs tiefste entzweit sind. Der, der heute �"Der Strahlende� " genannt wird und jener, der bald in seinen äonenlangen Schlaf gezwungen werden sollte. Es ist die Grausamkeit des Schicksals, dass der Verräter uns SEINEN Namen vergessen ließ. Wie schon beschrieben, diese Zeiten waren friedvoll und nichts deutete auf das Kommende hin. Doch das Wesen des jüngeren Bruders war und ist der Neid, und so kam es, dass er bald mit Missgunst das Handeln seines Bruders beobachtete. Mit jedem Monument, das ihm errichtet wurde, mit jedem Tempel der dem Bruder und nicht ihm selbst geweiht war, wuchs der Hass des Jüngeren. So wandte er sich zunächst von den Menschen ab, um sie dafür zu bestrafen, dass sie ihn nicht mehr ehrten als den Älteren. Doch anstatt zu verzweifeln wandten sich diese nun fast vollends dem Älteren zu, dessen Güte sie sich sicher sein konnten. Fünf große Städte gab es zu jener Zeit, drei welche dem Älteren geweiht waren, eine für jede Kaste. N'Jalaam, die Stadt der Char und Kelth'�Azun, die Heimat der Belaara. Der Name der Hallen der Ialnaa jedoch bleibt vergessen, der Verräter leistete allzu gründliche Arbeit... Zwei weitere Städte waren dem Jüngeren geweiht. Ihre Namen weigere ich mich niederzuschreiben oder gar auszusprechen, mögen auch sie auf immer vergessen sein. Als der Jüngere erkannte, dass die Menschen sich dem Älteren zuwandten, ergriff ihn tiefster Hass und es begannen die Tage der Finsternis für die Unseren. Niemand weiß wie es geschah, doch der Beistand des Einen verließ uns von einem Tag auf den anderen. Der Verräter bannte ihn durch einen Hinterhalt in äonenlangen Schlaf und ließ uns schutzlos zurück... Die, die ihm folgten überrannten unsere Städte. Sie kamen als Freunde, doch als sie in den Mauern der Stadt der Ialnaa waren, zeigten sie ihr wahres Gesicht und töteten alle, derer sie habhaft werden konnten. Der Rauch der Scheiterhaufen verfinsterte den Himmel über der Stadt für Tage. Als der letzte Ialnaa dort getötet war, zogen sie weiter nach N'�Jalaam. Ich war dort, als sie angriffen. Ich war dort, als sie uns überrannten, als die Mauern einstürzten, als sie Frauen und Kinder dahinmordeten. Der Char bratarsa starb an jenem Tag, der erste des Rates fiel in den Schlaf. Die letzten Verbliebenen flüchteten nach Kelth'�Azun, bevor wir ganz vernichtet werden konnten.

Wir flehten zu IHM dass er uns schützen möge, doch unsere Gebete erreichten IHN nicht, denn tagelang blieb ER stumm. Die Scharen der Verräter bedrängten uns sehr, und als die ersten Tore unter dem Sturm barsten, da legte ein jeder sein festlichstes Gewand an und all jene die nicht kämpften versammelten sich in SEINEM letzten Tempel. Die Gebete der Frauen und Kinder, Alten und Verletzten erfüllten die Höhlen der Stadt, ihr Hall übertönte selbst das Kampfesgetümmel und ein jeder ward plötzlich mit tiefer Zuversicht erfüllt. Doch der Feind war zu zahlreich, und während wir zum Tempel zurückgedrängt wurden, da begann die Heilige Flamme höher zu brennen. Ihre Hitze strahlte eine ungekannte Ruhe aus und wer zuvor um Beistand gefleht hatte, der fiel auf die Knie um IHM zu danken. Höher und höher brannte die Flamme, und als der Ring der Belaara brach und der erste Feind seinen Fuß auf geheiligten Boden setzen wollte, da schoss sie empor und badete Mensch und Tier, Haus und Fels in Heiligem Feuer. Alles verging in ihrer Kraft, Schwerter und Schilde schmolzen, die Gänge der Stadt stürzten in sich zusammen und versiegelten Kelth�'Azun für eine kleine Ewigkeit. Die Verräter wurden zu Asche, als sie die Flammen erfassten, doch ich schwöre euch, das Feuer war sanft wie Seide auf der Haut und kein Schmerz erfasste die Unsrigen. Und es mag eine Täuschung durch die flirrende Hitze gewesen sein, doch bevor auch ich in den vielleicht letzten Schlaf fiel sah ich eine Gestalt in den Flammen, die einen jeden von uns zu begrüßen schien...

Wieviele Dekaden mögen seit jenem Tag vergangen sein... niemand weiß es, niemand erinnerte sich überhaupt an diese Ereignisse. Unsere Gemeinschaft, unsere Taten und selbst unser Gott wurden aus der Geschichte ausradiert. Kein Wort erinnerte an die drei Städte. Kein Gedanke wurde verschwendet an all die Toten. Und der Verräter errichtete sein Reich aus Lügen, um die Menschen zu täuschen und endlich der Einzige zu sein, dem ihre Verehrung galt. Viele Jahrhunderte gingen ins Land. Niemand erinnerte sich. Doch eines Tages ward im hohen Norden ein Kind geboren, das Erinnerungen besaß, die nicht die Seinen Waren. Und wenige Jahre später gebar auch eine Nujanidin einen Sohn, der mehr war, als er zu sein schien. Und als auch der Dritte gefunden war, erhoben wir uns erneut...